Die Osteopathie wurde 1874 von A.T. Still (1828-1917) als alternative Heilmethode zur Schulmedizin in den USA gegründet. Sie setzt sich aus einer Sammlung von unterschiedlichen manuellen Verfahren zur Diagnostik und Therapie zusammen.
Grundgedanken der Osteopathie
Der Mensch ist ein dreiteiliges Wesen. Der Körper, der Geist und die Seele stehen ständig in dynamischer Wechselbeziehung.
Jeder Mensch hat die Fähigkeit sich zu regenerieren, sich selbst zu heilen und somit seine Gesundheit zu erhalten.
Der Körper ist eine Funktionseinheit. Blockierte Gelenke oder verspannte Muskeln können die Versorgung des Körpers durch den Blutkreislauf und das Lymphsystem behindern und dadurch zu verschiedenen Krankheitssymptomen führen. So kann Herzklopfen (gestörte Funktion des Körpers) durch eine gestörte Körperstruktur (z.B. Blockade oder Verspannung der Brustwirbelsäule) hervorgerufen werden und umgekehrt.
Im Mittelpunkt steht immer der Mensch. Die individuelle Behandlung orientiert sich an diesen Grundgedanken und muss „evidence-based“ (wissenschaftlich bestätigt) sein.
Heilmethoden, die die Selbstheilung und Selbstregulation unterstützen, versuchen unter Einbeziehung der Individualität des Menschen an den Ursprung der jeweiligen Störung vorzudringen.
Bei akuten Beschwerden stellen sich in der Regel Behandlungserfolge durch kürzere und öfter wiederholte Behandlungen ein. Bei chronischen Beschwerden hingegen durch längere mit größeren Zeitabstand verbundene Behandlungen.
Ziel der Osteopathie
Das Ziel der Behandlung besteht darin das körpereigene Gleichgewicht durch eine perfekte Ausrichtung des muskuloskeletalen Systems wiederherzustellen und vorhandene Hindernisse in den Blut- und Lymphgefäßen zu eliminieren. Dies führt zu einem Selbstheilungsprozess der einige Zeit in Anspruch nimmt.
Wichtig ist die Einflussnahme auf den gesamten Organismus aus Muskelketten, Gewebe und Organsystemen, die ständig in Wechselbeziehungen stehen.
Behandlungsformen
Zur Erreichung der idealen Ausrichtung/Gleichgewicht werden eine Reihe unterschiedlicher manipulativer Techniken eingesetzt:
- Stöße mit hoher Geschwindigkeit und geringe Amplitude(HVLA Techniken)
- Muskelenergietechniken
- Gegendruck(Strain/Counterstrain)
- Myofasziale Entspannung
- Kraniosacraltechniken
- Lymphatische Pumptechniken
- Viscerale Techniken
- Fasziendistorsionsmodell
Nach der Behandlung
Es wird empfohlen viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Abtransport der Stoffe zu erleichtern.
Manchmal treten Ermüdungserscheinungen auf. Es kann auch zur Verschlechterung der Beschwerden kommen, wobei diese jedoch nach kurzer Zeit (einem Tag) wieder abklingen und sich insgesamt eine Besserung einstellt.